Mittwoch, 24. Februar 2010

Angriff der Rechten


Am Sonntagmittag wollten Christoph und ich zu einem späten Frühstück zum Bäcker in die Stadt, als uns unterwegs schon auffiel, dass es ein sehr großes Aufgebot an Polizisten gab, die an wirklich jeder Kreuzung standen und zuerst nahmen wir an, sie würden blitzen, dann gingen wir weiter und sie musterten uns, gut, ist ja auch normal hier, die sehen ja nicht so oft Ausländer. Man hörte von weitem schon irgendwelche lauten Lautsprecherdurchsagen, aber auch das ist auf japanischen Straßen ja eher normal, bloß als diese Wagen an uns vorbeifuhren erkannten wir, wie ihr auf dem Bild seht, die sind gar nicht normal und anhand der Flaggen und Embleme stand für uns ziemlich schnell fest, dass müssen Rechte sein. Und wo man diese schon mal bei einer Kundgebung sieht muss man natürlich auch direkt erstmal Fotos davon machen und ich glaub gegen westliche Ausländer hatten sie auch wirklich nichts, denn extra fürs Foto machten die Fahrer noch das Peace-Zeichen, was man in der Vergrößerung des zweiten Bildes ganz gut sieht. Nette Menschen diese Rechten :-)
Dem Fetzen, den ich den Lautsprecheraussagen entnehmen konnte hatte man eher ein Problem mit China und Korea, bzw. deren Bewohnern, aber wer kann den Japanern das schon verdenken. Zu Hause wollte ich dann natürlich schnell rausfinden ob es sich wirklich um Rechte handelte, also wo guckt man da? Natürlich, bei Wiki und Wiki sagt folgendes:
"Uyoku propagiert ihre politischen Ideologie zusammen mit Marschmusik und der Nationalhymne mittels extrem lauter Lautsprecherwagen (街宣車 gaisensha) in dicht besiedelten Stadtteilen. Diese Wagen sind oft schwarz lackiert, mit schwarz getönten Fensterscheiben versehen und mit Spruchbändern sowie dem Kaiserlichen Siegel, der Flagge Japans oder der Kriegsflagge Japans behangen.
Diese gaisensha werden oft auch zur gezielten Belästigung und Einschüchterung politischer Gegner benutzt, darunter mehrheitlich Personen und Organisationen, die Japan öffentlich kritisieren oder sich nicht respektvoll und zurückhaltend genug über bestimmte Themen äußern (z. B. wegen japanischer Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg (u. a. Massaker von Nanking, Einheit 731, „Trostfrauen“), Kontroversen um den Yasukuni-Schrein, die Institution oder die Personen des japanischen Kaiserhauses, japanische Ansprüche im Kurilenkonflikt und Südsachalin, etc.), sowie deren Sponsoren und Unterstützer." (Zitat aus Wikipedia)
Nachdem ich mir das so durchgelesen hatte bin ich mir auch fast sicher, dass wir gaisensha gesehen haben. Irgendwie cool und interessant und auch wirklich mal etwas das mich interessiert, mal sehen, vielleicht sollte ich mal herausfinden ob man eine Magisterarbeit über rechte japanische Parteien machen kann, aber vermutlich ist da sowieso schon wieder alles an möglichen Themen abgegrast und es zudem viel zu viel Arbeit.
Hier übrigens nochmal das tollste Gefährt das wir gesehen haben:

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