Gestern war er der von mir so gefürchtete Shinnenkai der Japanologie, zu dem ich musste. Shinnenkai ist so etwas wie eine Feier für das neue Jahr und meistens einfach nur ein totales Besäufnis. Warum die Teilnahme daran für mich mehr eine Strafe war, das lag daran, dass ich allein dort hin musste, da Carina und Christoph anderen Dozenten aus anderen Bereichen zugeteilt sind und ich auch sonst bei diesem Shinnenkai niemanden kannte. Ausser natürlich dieser besonders aufdringlichen Chinesin, die ich allerdings nicht wirklich sehen wollte, die aber natürlich auch da war und auch unbedingt Bilder mit mir machen musste und mir ihre Mailadresse geben, als würde ich der wirklich mailen, naja.
Als erstes kotzte mich ja mal an, dass der Spaß 6500 Yen kosten sollte, das ist mal eben eine Monatsmiete inkl. Nebenkosten hier, aber mein Supervisor wollte gerne, dass ich hingehe um Japaner kennenzulernen und ab und an denke ich sollte ich auch mal machen was der gute Mann will und habe mich somit angemeldet. Bin dann auch mit ihm hin und ein paar Gesichter die ich schonmal gesehen hatte waren zumindest da.
Die Plätze wurden wie bei diesen Shinnenkais wohl üblich ausgelost, wobei dabei auch ordentlich getrickst wurde, denn das ausgerechnet alle Ausländer und Dozenten an einem Tisch sitzen, dass ist ja kein Zufall.
Den ganzen Abend grinste mich die Chinesin neben mir schon an und irgendwann sprach sie mich dann in recht gutem Englisch an und freute sich sichtlich mal Englisch sprechen zu können, den Wunsch habe ich ihr dann natürlich auch gern erfüllt, sind englische Unteraltungen ja doch weitaus einfacher als japanische.
Irgendwann etwa nach der ersten Stunde kam mein Supervisor dann von einem Toilettengang wieder und fiel erstmal mit der Hand ins Essen des Nachbartisches, er vertrug wohl nicht so viel Bier und Sake wie er glaubte. Wir konnten uns dann auch prima auf Englisch ein wenig lustig machen, dass verstand nämlich kaum jemand am Tisch.
Ich habe auch ordentlich was getrunken, mein eigentlicher Plan war ja so voll werden, dass ich nie wieder mit auf solche Veranstaltungen muss, aber das ging leider nicht auf, so dass ich nur ganz gut angetrunken war am Ende. Es war sowieso sehr komisch, die meiste anderen Studenten tranken alkoholfreie Getränke, nur ich, ein paar wenige andere und die Dozenten tranken Alkohol und man hatte auch seine wahre Freude daran, dass ich das tat, so bekam ich z.B. immer von dem Dozenten neben mir Sake gereicht, wenn ich den schon mag.
Nach den ersten zwei Stunden wurde dann die Lokalität gewechselt und zu meinem Entsetzen kamen hier auch nur noch 12 Leute mit und auch leider die Chinesin nicht mit der ich mich so nett unterhalten hatte. In der neuen Lokalität wurde ich dann von dem Leiter der Abteilung in der wir studieren über Religionen zugelabert (ich habe nur noch ja gesagt, der Japaner mir gegenüber hat es auch so gemacht, dem ganzen wollte ich echt nicht folgen) und er hat mir noch zwei Spezialitäten ausgegeben, die ich noch nicht probiert hatte, hätte ich nicht vorher schon Fugu (Kugelfisch) probiert hätte ich ihn dort bekommen, so bekam ich zwei andere Sachen, das eine sah aus wie Pistazien, war jedoch innen weich und echt lecker und das andere war irgendein roter Fisch, der mich stark an Autoreifen erinnerte von seiner Konstistenz.
Mein Supervisor versuchte währendessen immerzu die Japaner zu zwingen mit mir zu reden und ich glaub er versuchte auch mich zu verkuppeln, obwohl ich ja nun eigentlich Unterhaltung hatte, sehr komisch das Ganze. Danach war ich dann aber auch ganz froh, als ich nach Hause konnte, denn zum Karaoke hatte ich mich abgemeldet, das ist wirklich nicht so meins.
Am Donnerstag muss ich mich dann wieder mit meinem Supervisor treffen und wir reden sicher auch übers Shinnenkai, ich bin gespannt.
Hier noch ein Bild von mir und der netten Chinesin neben mir und von meinem vollen Supervisor mit einer anderen Chinesinnen.
Ah, Sie haben also auch schon einmal Autoreifen probiert, ja? Tsssss, kennen Sie, ne?
AntwortenLöschenAch, aber dein Supervisor sieht doch nett aus ^^ Und triffst du die Chinesin denn auch sonst mal in der Uni? Och Menno, ich wäre gerne dabei gewesen :(
AntwortenLöschenund konstistenz von autoreifen kann man nicht so kennen ohne sie zu essen? ich denke doch.
AntwortenLöschenund der supervisor ist mir auf jeden fall an dem abend sympathischer geworden. und der chef der abteilung der sich die ganze zeit mit whisky on the rocks vollaufen ließ. ja ich denke das wäre was für dich gewesen ellen. aber nächstes jahr hast du ja sowas auch in hirosaki! und die chinesin, ja mal sehen, bisher kannte ich sie nicht, also hab sie mal im vorbeigehen gesehen, hatte aber noch nie mit ihr gesprochen, aber hab ja jetzt ihre mailadresse und sie meine...