Heute war es so weit, die Abreise von Herrn Schatz stand mir bevor, heißt für euch ab jetzt habe ich auch wieder mehr Zeit zu bloggen und darum kommen auch noch ein paar Nachträg auf euch zu. Gestern Abend wollte mir Herr Schatz dann eigentlich nochmal die Haare scheren, da fast alle Frisöre die ich hier gesehen hatte für einen einfachen Haarschnitt 3500 Yen haben wollten und ich bei meinen kurzen Haaren solche Preise wirklich nicht zu zahlen bereit bin. Gestern Abend bzw. mehr Nacht haben wir dann also den Rasierer eingesteckt und: ja richtig, nicht passierte, das Unglück war schnell gefunden, Herr Schatz hatte nicht auf den Trafo seines Rasierers geguckt und dieser funktioniert eben nur im deutschen Stromnetz, also guckt vor der Abfahrt drauf ob eure Geräte auch hier funktionieren werden, denn sonst sind sie eh nur unnötiger Ballast.
Vor dem Frisör hatte ich ja dann schon etwas Angst, denn was sagt man in Japan beim Frisör, muss man auch Smalltalk betreiben wie bei uns, wie mache ich ihm klar was ich will, brauche ich einen Termin, Fragen über Fragen.
Nach einem mehr als dekadenten Frühstück bei dem Bäcker am Bahnhof der super geile Brötchen macht, die auch nur dann süß sind, wenn sie es meinem Geschmack nach seien sollten und also ein Wurstbrötchen auch nach Wurstbrötchen schmeckt hatte ich Glück und Herr Schatz erklärte sich bereit mit mir noch kurz zum Frisör zu gehen, klar hätte er mir nicht viel helfen können, aber irgendwie fühlte ich mich mit Rückendeckung doch sicherer. Gegangen bin ich dann zum Billigfrisör im SATY, dem Einkaufszentrum hier, an den ich mich schwach erinnern konnte. Haarschnitt 1000 Yen. Preislich also auch ok. Termine braucht man dort keine, die Gäste tragen sich der Reihe nach in eine Liste ein und werden dann entsprechend bedient, sehr praktisch, denn ich war direkt nach der Öffnung die erste im Laden und dementsprechend sofort dran. Eine halbe Stunde dauerte die Prozedur, ca ein Dreiviertel der Zeit wurden meine Haare nur ausgedünnt und ich hatte schon echt Angst am Ende Japanerhaare zu haben, fühlte sich auch vom Schneiden her anders an als bei uns und mir kam es irgendwie unkoordiniert vor.
Smalltalk musste man Gott sei Dank auch nicht betreiben, ich war heilfroh, denn auch auf Deutsch kann ich es nicht leiden, was geht den Frisör mein Leben an, er wird zum Haare schneiden bezahlt. Und nein, dass der Small Talk fast komplett ausblieb lag nicht daran, dass ich Ausländerin bin, auch bei der Japanerin neben mir wurde es so gemacht.
Am Ende sehe ich jetzt ganz manierlich aus, auf jeden Fall besser als vorher, nicht mehr so schafig, dass ist viel wert.
Dann musste ich mich aber leider doch von Herrn Schatz verabschieden, auch die Drohung mich auf den Boden zu werfen, zu weinen und mit den Beinen zu strampeln half nichts, so ein Ärger aber auch.
Bildä!
AntwortenLöschenbildä lohnen nicht, man hat mir doch garkeinen helm geschnitten! aber vlt bringe ich es bis zum ende des jahres hier noch zu nem helm, warte ab!
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