Von Montag auf Dienstag waren wir, wie bereits angekündigt, unterwegs zu einem Kagura Fest in einem kleinen Dorf, nein eigentlich nichtmal das, in einem Schrein am Arsch der Welt trifft es eher.
Das Ganze begann dann erstmal mit irgendeinem shintoistischen Opferritual, wo man offensichtlich den Götter Gaben darbringt, zumindest wirkte es so auf mich. Und ewig musste man sich verbeugen, doof, ich mag mich nicht vor Götzen verneigen *grummel*
Komischwerweise hatte ich bei der Anmeldung meine Abneigung gegen japanisches Theater vergessen und so war ich nun da. Aber alles gut dachte ich mir, zumindest bis es los ging, denn daran, dass japanisches Theater immer ewig lang ist hatte ich natürlich auch nicht gedacht und der Blick auf den Zeitplan verriet schnell der ganze Spaß würde 5 Stunden dauern, na da habe ich mich ja gefreut. Im Nachhinein ist zu sagen der erste Akt war ok und die letzten beiden, man hätte das ganze Stück jedoch ohne große Verluste auch in 40 Minuten spielen können. Naja, so haben wir uns eben den Hintern platt gesessen, Carina und ich hatten natürlich auch noch was zu trinken vergessen, aber glücklicherweise war das einzige kalte Getränk was es dort gab Bier, wo ich das doch so verabscheue *lol* Nachdem wir uns dann Bier geholt hatten, fühlten sich wohl auch die uns begleitenden Lehrkräfte, als dürften sie welches trinken und besorgten sich auch erstmal welches. Wie immer habe ich euch mal Bilder mitgebracht, die Schlangen sind meine Lieblinge und der letzte Akt!
Ach ja und die komischen Japanflöten höre ich immer noch in den Ohren, ekelhaftes Zeug!
Und weil das alles so lustig und so toll war hat man natürlich noch das gemacht, was in Japan so beliebt ist, man hat irgendwann eine Pause eingefügt wo sich die dummen Ausländer auf die Bühne stellen und sich vorstellen mussten, tolle Wurst, ich hasse es! Aber gut, wem es hilft. Größtes Problem war jedoch diesmal, fast alle ausser mir hatten sich vorher schon Sätze zurechtgelegt, denn das wir uns vorstellen müssen war wohl im Bus schon angekündigt worden, aber da, naja, hab ich, wie das so ist, geschlafen... Nah der Vorstellungsblamage durften wir dann aber und das fand ich cool mal die Kostüme der Schauspieler anziehen. Ich hab davon zwar nur ein verwackeltes Foto, aber Carina und Christoph haben noch bessere. Zudem gabs danach riesige Fressplatten, sowas entschädigt mich ja auch immer für vieles.
Die anschließende Übernachtung fand dann im Ryokan, also einem traditionell japanischen Hotel statt, auch darüber war ich natürlich weniger erfreut, denn ein Bett wäre mir schon lieber gewesen, aber es hatte wenigstens einen eigenen Onsen, den wir vor dem Theater noch nutzen konnten. Das Essen war reichlich, leider jedoch typisch japanisch *würg* und man war angehalten die bereitgelegten Yukata zu tragen, haben wir auch brav gemacht, aber die sehen an Eurpäern einfach scheiße aus, da braucht man schon die Figur von Japanerinnen für und nachdem man darin beim Essen auf dem Boden natürlich auch noch besonders toll sitzen konnte, wenn man eben nicht so knien kann wie die Japaner war ich auch froh wieder in Hose und Pullover zu kommen. Trotzdem mal einige kleine Eindrücke aus dem Ryokan. Das hatte übrigens auch ein Insektenproblem, jedoch wenigstens keine Kakerlaken, sondern nur Schildlarven.
Besondere Beachtung schenkt bitte der Feuerleiter auf dem letzten Bild. Ich hoffe das war einfach nur ein Scherz, denn damit wäre ich ungefähr genauso heil aus dem Zimmer gekommen wie bei einem Sprung aus dem Fenster. Obwohl, nein der Sprung aus dem Fenster wäre glimpflicher ausgegangen.
Man hat uns dann nachdem das Kagura um 3 Uhr nachts zu Ende war ganze 4 Stunden Schlaf gegönnt, bevor wir frühstücken und wieder aufbrechen mussten, wir haben dann noch 2 Raststätten und zwei Werkstätten für die Kagura Masken besucht, wobei es in einer von beiden sogar kleine Masken zu kaufen gab, da musste ich natürlich direkt mal zuschlagen, denn Andenken braucht der Mensch! Ausserdem gab es noch die vom bösen Geist... In der anderen Maskenwerkstatt erinnerten mich einige Masken an irgendwas, aber seht selbst. Zudem hatte diese Werkstatt eine Taikotrommel, das machte sie für mich gleich noch interessanter, dass wir dort jeoch eineinhalb Stunden blieben tat nicht Not, denn mir sind fast die Füße abgefroren in dem Schuppen!
Als wir dann endlich zu Hause waren war ich wirklich froh und habe auch gleich erstmal über 12 Stunden geschlafen. Das tat gut, aber trotzdem bin ich immer noch müde. Also ist jetzt wohl mal wieder Zeit fürs Bett ihr Lieben.
Wow, ihr unternehmt da ja unglaublich viel! Kostet euch das gar kein Geld (also jetzt Teilnahmegebühr oder so)?
AntwortenLöschenAber sehr interessant alles! Wenigstens erlebste da viel ^^
ja also so ne fahrt kostet natürlich schon was, aber diese fand ich mit 9200yen noch echt günstig für ne fahrt zu einem 3 stunden entfernten ziel plus hotel und kagura gucken. und den rest den wir so gemacht haben das war ja mehr so erkundung der neuen heimat...
AntwortenLöschenaber man muss ja auch was tun, nur zu hause sitzen wäre ja auch öde, wo man schonmal hier ist!
VERNEIGE DICH VOR GÖTZ!!!
AntwortenLöschen*lol* daniel, du bist der beste, ich hab sooo gelacht heut morgen!
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